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6. Januar 2020

Kopf und Bauch – Verstand und Gefühl

Alle o.g Begriffe meinen dasselbe. Es stehen sich jeweils zwei Systeme gegenüber, die wir als Mensch versuchen zu steuern, bzw. über die wir versuchen Entscheidungen zu treffen. Um es kurz vorweg zu nehmen: das ist die reinste Form des Wahnsinns, denn – beide System arbeiten schon eng miteinander und werden (zumindest in eine Richtung) von dem anderen genährt. Es haben aber beide Systeme unterschiedliche Aufgaben. Wenn man sich darüber klar ist, dann kommt man der Sache schon eher auf die Schliche. Für eine endgültige Auflösung und Antwort benötigt es dann die Zusammenarbeit mit einem guten contextuellen Coach (und nur so einen!!!).

Der Geist/Kopf/Verstand wird von dem Gefühl/Emotionen genährt und legt Schlussfolgerungen fest. Das funktioniert so: wir entwicklen in unserem Kopf eine Erwartung (an die eigene Handlung und dessen Ergebnis, oder an die eines anderen). Wird diese Erwartung erfüllt, freuen wir uns. Wird diese Erwartung mehr als erfüllt, freuen wir uns um so mehr und sprechen von einem Wunder.

Wird diese Erwartung nicht erfüllt, sind wir enttäuscht. Alle diese Ergebnisse speichert der

Verstand ab, so dass er aus diesen „Erfahrungen“ schon vorbestimmen kann, mit welchem Gefühl man der Sache begegnet. Das ist nicht einfach und auch nicht immer gleich, da sich hierbei oft die Umstände und Parameter verändern. Nie ist eine Handlung gleich 100% der anderen. Freuen, Wunder und Enttäuschung sind die Emotionen, mit denen wir also den Erwartungen, bzw. Ergebnissen begegnen. Genau diese Signale werden an den Verstand gesendet und in Kombination mit der formulierten Erwartung abgespeichert. Hoch individuell und nicht Vergleichbar mit Problemen anderer Menschen – daher ist hier guter Rat auch nicht möglich.

Nun hat der Verstand dummerweise nur eine Funktion für den Menschen: das er überlebt. Immerhin. Er hat jedoch nicht die Funktion, dass der Mensch sich glücklich oder gar erfüllt fühlt, beschwingt lebt und gar das Leben umarmt. Diese „edle“ Funktion hat das Universum der Wertfreiheit übergeben, die jedem menschlichen Wesen bei der Geburt mitgegeben wird. (Ja, das ist schon im Menschen vorhanden – in jedem Menschen – und es braucht keiner Droge, um diese wieder zu aktivieren). Leider wird die Fähigkeit des „nicht werten dessen was ist“ innerhalb unserer Zivilisation ungefähr ab dem 5. Lebensjahr den Menschen wieder abtrainiert. Menschen, die nicht wertend, initiierend, zustimmend, mitspielend durchs Leben gehen, habe dementsprechend deutlich mehr Spaß und Erfolg und sind schlichtweg glücklich – und das sogar „selbstgemacht“ (anders geht es auch nicht). Wer das nicht intrinsisch macht, kann sich hier eines contextuellen Coaches bedienen – alleine da raus zu kommen, ist ein aufwendiges Unterfangen. Tut mir auch Leid, dass es hier so eine Abhängigkeit gibt, jedoch bin auch nicht dafür verantwortlich, dass jungen Menschen in der Kindheit wesentliche Tugenden von Liebe, Fülle und Vertrauen abtrainiert wurden.

Zurück zur eigentlichen Verstandesaufgabe:

Da der Verstand „nur“ die Aufgabe hat, dass der Mensch überlebt, bringt er auch nur die

Schlussfolgerungen hervor, die mit einer Enttäuschung in Verbindung gebracht werden. Denn mit der Vermeidung dieser Enttäuschung sichert er das Überleben. Die glücklichen, erfüllen Momente und Erfahrungen blendet er aus, weil das nicht zu seiner Aufgabe gehört. Wenn der Mensch nun Verstand und Emotion gegenüberstellt, treibt er es übel mit sich selbst. Sind doch in den Emotionen alle Gefühle vereint, die zum Teil (und nur zu einem Teil) den Verstand nähren, während der Verstand nur die Gefühle verortet und abspeichert, die für das Überleben wichtig sind und immer etwas mit einer Enttäuschung zu tun haben. Und diese Enttäuschung entspringt sogar noch der eigenen Erwartung, bzw. deren Bewertung… Folglich will Mensch ein Überlebenssystem mit einem Lebenssystem (also Emotionen die für Spaß und Erfüllung zuständig sind) abgleichen, ohne zu wissen, dass diese beiden System schon längst miteinander arbeiten….

Da kommt dann folgendes bei raus:

Der Verstand wird immer(!) raten: „lass das, das ist gefährlich, ich habe da so meine Erfahrungen und ich will Dich schützen“ – und wenn Du jetzt denkst „das ist bei mir nicht so“ – die Stimme, die das gerade gesagt hat, die meine ich, das ist der „Verstand“….

Die Emotion sagt: „her mit den Erfahrungen, mit den guten Gefühlen und wenn es gut tut, dann mehr davon – lass und das Leben umarmen“ – eigentlich sagt die Emotion garnichts, nur fühlt sich der Mensch wohl. Wohlfühlen ist für den Verstand jedoch suspekt. Denn mit der Formulierung der Erwartung fühlt sich der Mensch auch wohl. Doch dann kommt das Ergebnis. Und ist dieses eine „Enttäuschung“ (und das ist zunächst nur die eigene Bewertung), dann speichert der Verstand das wiederum als bedrohlich und „zu vermeiden“ ab. Daher schlußfolgert er auch zu jedem Wohlfühlgefühl: „Vorsicht, wer weiss, was da noch alles passiert?!“. Dumm gelaufen. Somit ist nun auch nachvollziehbar, dass man diese beiden Systeme nicht gegenüberstellen kann. Zumindest nicht für ein neutrales Ergebnis.

Die Auflösung liegt in der Bewertung von Ereignissen. In der Trennung von dem „was ist“ und der dazu gemachten „Interpretation“. Das ist dann wiederum Coaching und bedarf einer anderen Vorgehensweise. Und wie schon gesagt, wertfreie Menschen, haben es hier deutlich einfacher, doch die sind eher selten (oder haben durch Trainings gelernt damit umzugehen). Ach ja, und wertfrei heisst nicht frei von Werten – doch dazu ein anderes Mal.